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Amiet-Liegenschaft wird neu privat genutzt

Der ehemalige Lebens- und Wirkungsort von Cuno Amiet – Villa und Atelier – liegt am Eingang/Ausgang des kürzeren Amiet-Hesse-Weges von Riedtwil durch die Hohle, vis-à-vis des Wirtshauses Oschwand. Anders als einst geplant, werden Wohnhaus und Atelier nicht als Inspirations- und Begegnungsstätte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, sondern von den Nachkommen privat genutzt.

Rechts steht das 1908 im Reformstil erbaute Wohnhaus. Cuno Amiet und sein Architekt Otto Ingold teilten die Faszination für die Farbe, die Handwerkskunst und die Überzeugung, dass Gebäudearchitektur, Innengestaltung der Räume und Architekturgarten zusammen ein Gesamtkunstwerk ergeben sollen. Links daneben befindet sich sein Atelier. Amiet hat das rund 200-jährige Bauernhaus 1912 gekauft und das Tenn in ein grosszügiges, von Tageslicht durchflutetes Atelier umgebaut.

 

Heute ist das bau- und kunsthistorisch wertvolle Gebäudeensemble
 mit der dazugehörigen Gartenanlage im Besitz des Nachlass Cuno Amiet.

 

Entgegen den – auch an dieser Stelle publizierten – früheren Plänen und Informationen der Nachkommenschaft werden die Amiet-Liegenschaften nicht für die Öffentlichkeit geöffnet, sondern weiterhin privat genutzt.

 

Die Verantwortlichen der Fondation Cuno Amiet schreiben dazu: «Mit Wissen und Material aus dem sich im Aufbau befindenden historischen Amiet-Archiv unterstützt die Fondation Cuno Amiet Wissenschafter, Autoren und Ausstellungsmacher im In- und Ausland. Diese Dienstleistungen und Projekte haben aufgezeigt, dass die vorhandenen Ressourcen, sowohl personell wie finanziell, so gezielt wie nur möglich einzusetzen sind, um damit die grösstmögliche Wirkung zu erzielen.»

 

Diese Erkenntnis und die Tatsache, dass Daniel Thalmann nach seiner Herzoperation weiterhin Rücksicht auf seine Gesundheit nehmen muss, müssten zu einer Konzentration der Kräfte auf die Kernaufgaben der Fondation Cuno Amiet führen.

 

Diesem strategischen Entscheid folgend hat der Stiftungsrat entschieden, «die Amiet-Liegenschaft in Oschwand nicht wie geplant öffentlich zugänglich zu machen. Einerseits würde das Projekt Amiet Kunstplatz Oschwand sämtliche vorhandenen personellen Ressourcen an sich binden und deshalb wenig Raum für weitere wirkungsvolle Projekte zulassen, andererseits ist mittel- und langfristig die finanzielle Absicherung für den Unterhalt und den Betrieb nicht gewährleistet. Dies würde die Existenz der Fondation Cuno Amiet gefährden.»

Bedauern & hoffen

Auch wenn er den Beschluss des Stiftungsrats der Fondation Cuno Amiet natürlich respektiert: Beat Hugi, Initiant des Amiet-Hesse-Wegs und Präsident des Vereins Pro Amiet-Hesse-Weg, bedauert den ultimativen, radikalen Entscheid von Amiets Nachkommen sehr.

Er erinnert an die gute und enge Zusammenarbeit bei der Installation des Weges genauso wie bei der Bestückung der bisher drei Ausstellungen im Schulhaus Oschwand mit namhaften Werken von Cuno Amiet aus dem Nachlass. Dafür ist er der Nachkommenschaft Amiets sehr dankbar.

Hugi und der Verein Pro Amiet-Hesse-Weg hofften leider vergebens, dass sich in Zukunft ab und zu an wenigen ausgewählten Wochenenden die Türen ins Wohnhaus von Anna und Cuno Amiet und zum Atelier Amiets doch noch punktuell öffnen liessen.

Dem Ansinnen solcher Tage der offenen Türen wurde von der Fondation Cuno Amiet auf direkte Anfrage hin eine klare Absage erteil: Anna und Cuno Amiets Liegenschaften würden definitiv nur rein privat genutzt werden.